Wir haben 5 Tipps zusammengestellt, mit denen Sie selbst die Therapie verbessern können:
1. Falsche Dosierung der Enzymersatztherapie
Es ist wichtig zu beachten, dass die Dosierung der Enzymersatztherapie individuell angepasst werden sollte. Eine unzureichende Dosierung kann dazu führen, dass die Verdauungsbeschwerden weiterhin bestehen. Gerade zu Beginn ist die Dosisfindung mit Hilfe eines Enzymtagebuchs hilfreich.
Tipp: Bei der Therapie mit NORTASE® kann beispielsweise ganz einfach die Kapselanzahl bei entsprechenden Mahlzeiten um eine Kapsel erhöht werden, um eine bessere Verdauung zu gewährleisten. Insbesondere bei einer schweren EPI können anfänglich 3 Kapseln zu den Hauptmahlzeiten und 1 Kapsel zu den Zwischenmahlzeiten eingenommen werden. Insgesamt sollte die Kapselmenge von bis zu 15 Kapseln pro Tag jedoch nicht überschritten werden.
Die genaue Dosierung - abhängig vom verordneten Enzymersatzpräparat - sollten Sie mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin besprechen.
2. Unzureichende Einhaltung der Therapie
Die konsequente Einhaltung der Enzymersatztherapie ist entscheidend für ihren Erfolg und um Verdauungsbeschwerden zu reduzieren. Daher sollten Sie die Enzyme zu jeder Mahlzeit, Zwischenmahlzeit oder Snack sowie zu fetthaltigen Getränken (z. B. Milch- und Sahnemixgetränke oder Kaffeespezialitäten mit Milch oder Sahne) einnehmen. Nur so kann die Verdauung der Speisen optimal unterstützt und Beschwerden verringert werden.
Tipp: Um auch unterwegs spontan etwas essen zu gehen oder ein Eis genießen zu können, sollten die Enzymersatzpräparate für spontane Essen immer mitgenommen werden. So sind Sie ganz flexibel ohne Verdauungsüberraschungen im Nachgang.
3. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Ein wichtiger Faktor, der die Wirksamkeit der Enzymersatztherapie beeinflussen kann, sind mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Häufig sind im Rahmen einer EPI-Therapie, die mit tierischen Wirkstoffen (z.B. Pankreatin aus Schwein) erfolgt, weitere Medikamente wie z. B. Magensäureblocker nötig. Bei der Einnahme von Magensäureblockern ist außerdem zu berücksichtigen, dass unter Umständen noch Vitamin B12 zugeführt werden muss.
Sollten Sie die Enzymersatztherapie mit NORTASE® durchführen, sind in der Regel keine Magensäureblocker nötig.
Tipp:
Machen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt einen Medikamente-Check aller pro Tag oder Woche eingenommenen Medikamente oder auch Nahrungsergänzungsmittel, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden. Lassen Sie sich in der Praxis beraten, wie und wann Sie bestimmte Medikamente einnehmen sollten (z. B. vor oder nach dem Essen, Abstand zu einer Mahlzeit oder anderem Arzneimittel, mit Wasser, Häufigkeit etc.), um stets eine gleichbleibende Wirkung zu erzielen.
4. Diätetische Faktoren
Bestimmte Nahrungsmittel können die Verdauungsbeschwerden bei EPI trotz einer Enzymersatztherapie verschlimmern. Das ist insbesondere dann möglich, wenn weitere Grunderkrankungen wie z. B. Mukoviszidose vorliegen oder Operationen an Magen, Gallenblase oder Bauchspeicheldrüse erfolgt sind. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt bei noch weiter bestehenden Beschwerden. Denn möglicherweise kann eine Ernährungsberatung in solchen Fällen helfen, um herauszufinden, welche Lebensmittel vermieden oder eingeschränkt werden sollten.
Tipp aus unserem Ratgeber:
Wie ernähre ich mich bei einer exokrinen Pankreasinsuffizienz (EPI)?
5. Andere gastrointestinale Probleme
Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass neben einer Bauchspeicheldrüsenunterfunktion auch andere gastrointestinale Probleme Verdauungsbeschwerden verursachen können. Eine gründliche Untersuchung aller mit der Verdauung in Zusammenhang stehenden Organe durch Ihre Ärztin oder Ihren Arzt kann helfen, diese Probleme zu identifizieren und entsprechend zu behandeln.
Die effektive Bewältigung von Verdauungsbeschwerden bei EPI erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise, die die individuellen Bedürfnisse und Umstände des betroffenen Menschen berücksichtigt. Durch eine angemessene Dosierung der Enzyme, konsequente Einhaltung der Therapie, Vermeidung von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und Identifizierung anderer gastrointestinaler Probleme kann eine Verbesserung der Symptome erreicht werden. Es ist wichtig, sich eng mit seiner Therapeutin oder seinem Therapeuten zu besprechen, um mit der angepassten Behandlungsstrategie und eigenen Maßnahmen im Alltag die Beschwerden der EPI zu reduzieren.