Hallo, mein Name ist Michael Schlimpen und ich bin seit fast 20 Jahren Heilpraktiker in einer Vollzeitpraxis. Und 2008, als ich noch relativ grün hinter den Ohren war, habe ich meinen ersten Artikel veröffentlicht in einer naturheilkundlichen Fachzeitschrift und der ging, wer hätte es gedacht, über die "EPI" (Anmerkung: exokrine Pankreasinsuffizienz), also über die Verdauungsschwäche der Bauchspeicheldrüse.
Was raten Sie Patient:innen mit wiederkehrenden Verdauungsbeschwerden?
Herr Schlimpen: Meine Erfahrung ist, die Patienten kommen nicht in die Praxis und sagen "Herr Schlimpen, ich habe eine exokrine Pankreasinsuffizienz". Die Patienten kommen ja und sagen "ja, ich hab' so viele Verdauungsbeschwerden, aber man findet da nichts so richtig. Man hat eine Darmspiegelung gemacht, da kam aber auch nichts bei heraus."
Und so tingeln viele Patienten über Monate, oft über Jahre, durch die verschiedenen Praxen. Und da habe ich die Botschaft an Sie: Suchen Sie sich einen Therapeuten oder eine Therapeutin, bei welchem Sie wirklich den Eindruck haben, dass der- oder diejenige Ahnung von dem Thema "Verdauung" hat.
Wie gehen Sie bei der Ursachenforschung vor?
Herr Schlimpen: Ich rede zum Beispiel leidenschaftlich über die Verdauung, da kommt bei mir auch kein Erstpatient daran vorbei. Ich frage dann immer: Wie sieht's denn mit der Verdauung aus? Wie oft können Sie denn Stuhl absetzen? Wie sieht das aus, was da raus kommt? Ist der Stuhl eher weicher, breiiger etc.? Das ist bei mir in der Praxis ganz normaler Standard im Erstgespräch eine komplette Verdauungsanamnese zu machen.
Also, es gibt Therapeuten und Therapeutinnen, die sich mit dem Thema Verdauung auskennen, die das ernst nehmen. Diese Therapeutinnen und Therapeuten können auch über einen Stuhlbefund beispielsweise relativ kostengünstig und einfach die Diagnose stellen.
Was ist eine sinnvolle Therapie der EPI?
Herr Schlimpen: Je nachdem wie stark die Bauchspeicheldrüsenschwäche ausgeprägt ist, gibt es die Möglichkeit erst mit pflanzlichen Stoffen zu arbeiten, die ganze Welt der Bitterstoffe.
Und selbst in schweren Fällen haben wir die fertigen Verdauungsenzyme. Wie gesagt aus meiner Sicht sind die pflanzlichen Enzyme ganz klar im Vorteil, mit denen dann in vielen, vielen Fällen wirklich die Lebensqualität voll oder wieder sehr gut hergestellt werden kann.
Vielen Dank, Herr Schlimpen, für das Gespräch.
Lesen Sie hier auch das Inerview mit Volker Schmiedel zum Thema: