Verdauungsenzymmangel mit Folgen
Ist die Produktion der Verdauungsenzyme in der Bauchspeicheldrüse vermindert, liegt ein Pankreasenzymmangel bzw. eine Bauchspeicheldrüsenschwäche vor. Dieser Verdauungsenzymmangel wird in der Fachsprache auch exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI) genannt. Bei einer EPI wird ebenfalls zu wenig Hydrogencarbonat/Bicarbonat produziert.
Durch einen Mangel an Verdauungsenzymen und dem Fehlen des Neutralisators Bicarbonat werden Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate aus dem sauren Speisebrei im Dünndarm nur unzureichend aufgespalten – zum einen, weil es an bereitgestellten Enzymen fehlt, zum anderen, weil die verbleibenden Enzyme in einem zu sauren Umfeld keine optimalen Bedingungen für ihre Aufgabe vorfinden.
Die Folge: Unverdaute Nahrung gelangt in tiefere Darmabschnitte und kann zu typischen Beschwerden der exokrinen Pankreasinsuffizienz (EPI) führen.
Was ist eine Exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI)?
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein zentrales Verdauungsorgan. Sie produziert unter anderem wichtige Enzyme, die wir für unsere Verdauung brauchen:
- Amylasen zum Abbau der Kohlenhydrate
- Lipasen für die Fettverdauung
- Proteasen zum Abbau der Eiweiße
Als Folge der Bauchspeicheldrüsenschwäche, auch exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI) genannt, wird die Nahrung nur ungenügend aufgespalten.
Unvollständig verdaute Nahrung wird in tieferen Darmabschnitten durch Fäulnisbakterien zersetzt. Die dabei entstehenden Gase verursachen Blähungen, Schmerzen und Völlegefühl, meist direkt nach dem Essen. Diese immer wieder auftretenden Schmerzen und Blähungen sind belastend und können die Lebensqualität deutlich einschränken. Daher sollten solche Verdauungsprobleme unbedingt ernst genommen und die Ursachen geklärt werden.
Anfänglich macht sich die EPI durch wiederkehrende Magen-Darm-Beschwerden bemerkbar, langfristig droht Betroffenen jedoch ein Gewichtsverlust und ein Mangel an fettlöslichen Vitaminen.
Gut zu wissen: Ob die Ursache Ihrer wiederholt auftretenden Verdauungsbeschwerden eine EPI ist, kann Ihr Therapeut mittels einer einfachen Laboruntersuchung (Messung der Pankreas-Elastase 1 im Stuhl) feststellen.
Wiederkehrende Magen-Darm-Beschwerden und Fettstuhl (Steatorrhoe)
Frühe Anzeichen einer Bauchspeicheldrüsenschwäche
Ist die Bauchspeicheldrüse voll funktionsfähig, gelangen im Verdauungsprozess in der Regel keine unverdauten Nahrungsbestandteile in tiefere Darmabschnitte. Bei Patienten mit exokriner Pankreasinsuffizienz (Bauchspeicheldrüsenschwäche) ist dies aufgrund der fehlenden körpereigenen Verdauungsenzyme anders: Hier landen Nährstoffe in tiefere Darmabschnitte, wo sie eigentlich nicht hingehören, und werden dort durch Bakterien zersetzt. Dabei entstehende Gase, die etwa 30 Minuten nach dem Essen Blähungen, Schmerzen und Völlegefühle verursachen. Diese eher unspezifischen Verdauungsbeschwerden treten aber auch bei anderen Erkrankungen wie einem Reizdarmsyndrom, Laktose- oder Fruktoseintoleranz oder Magen-Darm-Infekten auf und lassen oft erst an diese bekannteren Krankheitsbilder denken.
Ein für die EPI sehr typisches Symptom ist der sogenannte Fettstuhl (Steatorrhoe), bei dem unverdaute Nahrungsfette ausgeschieden werden. Einen Fettstuhl erkennen Sie daran, dass dieser hell, schaumig und schmierig ist und sehr unangenehm und stechend riecht. Meist schwimmt dieser auf dem Wasser oder bleibt in der Toilettenschüssel kleben, sodass eine Toilettenbürste zum Einsatz kommen muss.
Die etwa 30 Min. nach dem Essen auftretenden Schmerzen, Blähungen und fettigen Durchfälle sind für Betroffene in der Regel sehr belastend und können die Lebensqualität deutlich einschränken. Soziale Kontakte oder Essen außer Haus werden aus Angst vor lästigen Magen-Darm-Symptomen in der Öffentlichkeit vermieden. Daher sollten solche Verdauungsprobleme unbedingt ernst genommen und die Ursachen geklärt werden.
Typisch EPI:
- Neben unspezifischen Verdauungsproblemen, die auch häufig andere Ursachen haben können (z. B. ein Reizdarmsyndrom oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten) sind wiederholt auftretende, fettige, glänzende Durchfälle und gürtelförmige ausstrahlende Oberbauchschmerzen eindeutige Anzeichen für eine exokrine Pankreasinsuffizienz!
- Auch Verdauungsprobleme, die kurz nach dem Essen auftreten, sprechen eher für eine EPI als für einen Reizdarm, bei dem sich die Symptome auch unabhängig von der Nahrungsaufnahme bemerkbar machen.
Daher gilt: Stellen Sie Ihrem Therapeuten möglichst genau dar, WANN und IN WELCHER FORM Ihre Beschwerden (vor allem Ihr Durchfall!) auftreten, damit dieser sie von anderen Ursachen (z. B. Reizdarmsyndrom) unterscheiden kann.
Die typischen Fettstühle treten in der Regel leider erst dann auf, wenn die Bauchspeicheldrüse zu 90% nicht mehr richtig funktioniert. Unspezifische Blähungen und Bauchschmerzen machen sich bereits bemerkbar, wenn die Funktion des Pankreas zu 50% eingeschränkt ist.
Cave: Schmerzen sind individuell und werden von jedem unterschiedlich wahrgenommen! Verdauungsprobleme sollten ab dem Moment ernst genommen und angesprochen werden, wenn sie die persönliche Lebensqualität einschränken.
EPI-Symptome richtig deuten
Damit der Behandler Ihre Symptome richtig einordnen und die richtige Diagnose stellen kann, sollten Sie Folgendes beschreiben können:
- Welche Beschwerden beeinträchtigen Sie (Völlegefühl, fettiger Durchfall, Verstopfung…)?
- Wie lange leiden Sie schon an den quälenden Magen-Darm-Symptomen?
- Wann treten die Symptome auf? Direkt nach dem Essen oder unabhängig von Mahlzeiten?
- Sind die Beschwerden nach fettigem Essen besonders ausgeprägt?
- Meiden Sie bereits Fett / üppige Speisen?
- Wie häufig entweichen übelriechende Darmgase bei Ihnen?
- Wie häufig ist Ihr Stuhlgang?
- Entleert sich Ihr Darm explosionsartig?
- Ist Ihr Stuhl voluminös, lehmfarben, glänzend, schaumig oder schmierig?
- Klebt Ihr Kot in der Toilettenschüssel? Benötigen Sie eine Bürste zum Säubern? Schwimmt der Kot auf dem Wasser der Toilette und sind Fettaugen erkennbar?
Beachte: Magen-Darm-Probleme sind nicht peinlich! Sie sollten Ihren Behandler unbedingt auf vorhandene Magen-Darm-Beschwerden ansprechen und diese genau beschreiben können. Nur so kann die richtige Diagnose gestellt werden und Sie bekommen die Hilfe, die Sie benötigen.
Diagnose exokrine Pankreasinsuffizienz (Bauchspeicheldrüsenschwäche)
Pankreas-Elastase 1 gibt Aufschluss
Haben Sie für eine EPI typische Verdauungsbeschwerden oder Risikofaktoren so kann Ihr Therapeut mittels einer einfachen Laboruntersuchung (Messung der Pankreas-Elastase 1 im Stuhl) feststellen, ob die Verdauungsbeschwerden auf eine Bauchspeicheldrüsenschwäche zurückzuführen sind.
Anhand folgender Richtwerte für die Pankreas-Elastase 1 kann beurteilt werden, ob eine EPI vorliegt:
- Normwert für Erwachsene und Kinder: > 200 µg/g Stuhl
- Leichte bis mäßige EPI: 100 bis 200 µg/g Stuhl
- Schwere EPI: < 100 µg/g Stuhl
Weisen die Laborwerte auf eine EPI hin, kann Ihr Behandler Ihnen Verdauungsenzyme verordnen.
Beachte: Auch bei höheren Pankreas Elastase 1-Werten können bereits Verdauungsprobleme auftreten. Werte zwischen 200 und 300 µg/g Stuhl sind daher als beobachtungsbedürftig anzusehen. Kommt es zu wiederkehrenden Durchfällen bei Laborwerten, die im definierten Normbereich liegen, ist eine Probetherapie sinnvoll. Tritt bei der Einnahme von Verdauungsenzymen eine Besserung Ihrer Symptome auf, ist eine EPI trotz unauffälliger Laborwerte möglich. Dann sollten Sie mit Ihrem Behandler die Möglichkeit einer dauerhaften Enzymsubstitution (z.B. mit Rizoenzymen) zu jeder Mahlzeit besprechen.
Cave: Tritt keine Verbesserung Ihrer Symptome trotz der Probetherapie mit einer ausreichenden Enzymmenge ein, haben Ihre Beschwerden wahrscheinlich eine andere Ursache.
Exokrine Pankreasinsuffizienz behandeln
Behandlung der exokrinen Pankreasinsuffizienz
Wie kann man eine EPI behandeln? Welche Unterschiede gibt es zwischen tierischen und vegetarischen Enzymersatzpräparaten bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse? Mehr erfahren Sie in diesem Video.
EPI – Hilfe durch Enzymsubstitution
Die fehlenden Verdauungsenzyme bei einer Bauchspeicheldrüsenschwäche bzw. exokrinen Pankreasinsuffizienz können wirkungsvoll ersetzt und die Beschwerden gemindert werden, beispielsweise mit dem Enzympräparat NORTASE®. Die Verdauungsenzyme werden aus Reispilzen hergestellt und werden daher als Rizoenzyme bezeichnet. Diese vegetarische Enzymsubstitution ist eine anerkannte und bewährte Behandlungsmethode. Je früher die fehlenden körpereigenen Verdauungsenzyme in Kapselform eingenommen werden, umso besser kann den Spätfolgen einer exokrinen Pankreasinsuffizienz entgegengewirkt werden.
Gut zu wissen: Bei einer Enzymsubstitution werden dem Körper alle Verdauungsenzyme (Proteasen, Lipasen, Amylasen) zugeführt, die er braucht, um die Nahrung aufschließen und für lebensnotwendige Stoffwechselprozesse verwerten zu können.
Mit einer konsequenten Einnahme der Enzyme zu jeder Mahlzeit bzw. fetthaltigen Zwischenmahlzeit ist eine Einschränkung der Ernährungsgewohnheiten - vor allem ein Verzicht auf Fett - in der Regel nicht notwendig. Allerdings sollte weitgehend auf den Verzehr von Alkohol und das Rauchen verzichtet werden.
NORTASE®
Vegetarische Verdauungsenzyme bei Bauchspeicheldrüsenschwäche
- Einzigartiges Arzneimittel mit vegetarischen Rizoenzymen bei Bauchspeicheldrüsenschwäche (exokrine Pankreasinsuffizienz)
- Säurestabile und effiziente Rizoenzyme
- Effektive Reduktion der Beschwerden, auch bei komplettem Funktionsverlust der Bauchspeicheldrüse
- Wirksam im Magen und Dünndarm – verlängertes Wirkzeitfenster
- Einfache Dosierung ohne Berechnung der Enzymeinheiten
- Kleine, einfach zu schluckende Kapsel
- Für Schwangere, Stillende und Kinder geeignet
- Frei von tierischen Enzymen und ohne Gelatine