Im Vergleich zu Nicht-Diabetiker:innen haben Diabetiker:innen sowieso ein sehr hohes EPI-Risiko und innerhalb der Diabetiker:innen gehören Sie Ihren Antworten zufolge zu denen mit dem höchsten EPI-Risiko.
Typische EPI-Symptome sind über einen langen Zeitraum regelmäßig nach den Mahlzeiten auftretende Blähungen, Durchfälle, gürtelförmige Oberbauchscherzen oder den ganz charakteristischen Fettstuhl, der gelblich glänzend und übelriechend in der Toilette kleben bleibt oder im Wasser aufschwimmt.
Zusätzlich vorliegende Erkrankungen, bei denen die EPI auch häufig auftritt, wie Tumore der Bauchspeicheldrüse, chronische Pankreatitis, Mukoviszidose, Zöliakie/Sprue, Gallensteine, Dünndarmfehlbesiedelung oder Operation an Bauchspeicheldrüse, Magen oder Gallenwege erhärten den Verdacht auf einen Verdauungsenzymmangel als Auslöser der Beschwerden. Typ 3c-Diabetiker:innen (pankreopriv) haben übrigens mit 83 % das höchste EPI-Risiko unter den Diabetiker:innen, vor allem, wenn die Bauchspeicheldrüse bei einer Operation ganz oder teilweise entfernt wurde. Rauchen und der Genuss von mehr als 3 Gläsern Alkohol am Tag schädigen die Bauchspeicheldrüse zusätzlich und erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer EPI weiter. Männer sind übrigens nicht zuletzt aufgrund des höheren Alkoholkonsums häufiger von EPI betroffen.
Starke Blutzuckerschwankungen im Tagesverlauf sind die Folge eines schlecht eingestellten Diabetes mellitus. Die Blutzuckerkontrolle wird jedoch durch eine nicht funktionierende Verdauung erschwert. Blutzuckerschwankungen sind daher ein deutlicher Hinweis auf eine EPI. Zwar können auch Sulfonylharnstoffe zur Diabetestherapie Unterzuckerungen (Hypoglykämien) auslösen, wurde jedoch an Ihrer Diabetes-Behandlung in den letzten Wochen nichts geändert, können Blutzuckerschwankungen als Nebenwirkungen Ihrer Diabetes-Medikamente nahezu ausgeschlossen werden. Bei Typ 2 und Typ 3c-Diabetiker:innen ist auch ein plötzlich gesteigerter Insulinbedarf ein Hinweis auf eine EPI.
Je länger Ihr Diabetes mellitus besteht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die EPI als Coerkrankung auftritt. Durch die unzureichende Verdauung der Nahrung kommt es bei EPI zu einem Mangel an Energie, Bau- und Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen im Körper, also einer Mangelernährung. Die offensichtlichsten Anzeichen sind eine (ungewollte) Gewichtsabnahme oder eine hagere, ausgezehrte Statur verbunden mit Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
Bedenken Sie, dass eine nicht funktionierende Verdauung auch den Erfolg der Diabetes-Therapie mindern kann. Sprechen Sie daher all die aufgeführten Warnsignalen der EPI dringend mit Ihren Therapeut:innen und lassen Sie einen Pankreas-Elastase 1-Test zur Bestätigung der EPI machen.
Enzymersatz – erste Hilfe bei exokriner Pankreasinsuffizienz
Die Verdauung kann durch die regelmäßige Einnahme von Verdauungsenzymen zu den Mahlzeiten wieder hergestellt und die Aufnahme von Energie, Nährstoffen und Vitaminen aus der Nahrung ermöglicht werden. Langfristig bedeutet dies keine Mangelernährung, stabiles Gewicht und weniger lästige Beschwerden nach dem Essen. Besonders wichtig: Ihr Blutzucker lässt sich durch die wiederhergestellte Verdauung leichter kontrollieren. Damit sich dieser Gewinn für Gesundheit und Lebensqualität auch tatsächlich einstellen kann, sollten Sie als Diabetiker:in möglichst säurestabile Verdauungsenzyme einnehmen. Dies gilt besonders, wenn sie mit Sturzentleerung des Magen, diabetischer Neuropathie mit verzögerter Magenentleerung oder reduzierter Produktion von Bicarbonat bei einer schweren EPI zu kämpfen haben. In diesen Fällen müssen die Verdauungsenzyme nämlich in einem sauren Umfeld arbeiten. Vegetarische Rizoenzyme aus Reispilzen wirken im neutralen und übersäuerten Dünndarm und sogar im sauren Magen. Dadurch kann nicht nur die zusätzliche Einnahme von neutralisierenden Medikamenten vermieden werden. Die Rizoenzyme haben aufgrund des frühen Wirkbeginns im Magen viel mehr Zeit die Nahrung zu verdauen.
Weitere Informationen zur Therapie der EPI mit den vegetarischen Rizoenzymen finden Sie in der Rubrik NORTASE®.