EPI bei Zöliakie: Wenn Gluten nicht die einzige Ursache von Verdauungsbeschwerden ist

Bauchspeicheldrüse
Viele Menschen mit Zöliakie - oder auch Sprue genannt - kennen das: Trotz strikt glutenfreier Ernährung treten weiterhin Verdauungsbeschwerden auf – Durchfall, Blähungen, Völlegefühl nach dem Essen oder ungewollter Gewichtsverlust. Das kann verunsichern. Denn eigentlich sollte es einem mit der richtigen Diät doch besser gehen, oder? Die Antwort ist: Ja – aber nur, wenn nicht noch eine weitere Ursache vorliegt. Eine häufig übersehene Begleiterkrankung bei Zöliakie ist die exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI), auch Bauchspeicheldrüsenunterfunktion genannt. Sie kann ähnliche Symptome wie Zöliakie hervorrufen und bleibt deshalb oft lange unentdeckt. Erfahren Sie in diesem Beitrag, was dahintersteckt.
Hier ist ein Mensch zu sehen, der offensichtlich Bauchschmerzen hat. Er hält ein Stück Vollkornbrot in der Hand. Auf dem Tisch vor ihm ist der Rest des Vollkornbrots zu sehen. Bei Menschen mit Zöliakie kann Gluten nicht die einzige Ursache für Verdauungsbeschwerden sein. Es sollte auch an die Bauchspeicheldrüse gedacht werden, da eine begleitende exokrine Pankreasinsuffizienz bei Menschen mit Zöliakie möglich sein kann.

Was ist eine exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI)?

Die Bauchspeicheldrüse hat u.a. eine zentrale Aufgabe im Verdauungssystem: Sie produziert Verdauungsenzyme, die unsere Nahrung in kleinste Bestandteile zerlegen. Bei einer exokrinen Pankreasinsuffizienz geschieht genau das nicht mehr ausreichend – es fehlen wichtige Verdauungsenzyme. Die Folge: Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate können nicht richtig aufgespalten werden. Typische Beschwerden sind fettiger Stuhl und Durchfall, Blähungen, Völlegefühl und Mangelerscheinungen. Vor allem Menschen mit chronischen Darmerkrankungen – wie Zöliakie – sind häufiger betroffen.

Mehr zu den Ursachen einer Bauchspeicheldrüsenschwäche erfahren Sie hier: Ursachen der EPI

Verbindung zwischen Zöliakie und EPI?

Zöliakie ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der sich die Darmschleimhaut nach dem Verzehr von Gluten entzündet und die Dünndarmzotten beschädigt werden. Diese feinen Ausstülpungen des Darms sind nicht nur für die Nährstoffaufnahme wichtig – sie stehen auch in enger Verbindung mit anderen Verdauungsorganen und sind u.a. auch an der Regulation der Pankreasfunktion beteiligt. Durch die Entzündung kann auch die Funktion der Bauchspeicheldrüse beeinträchtigt werden. Studien zeigen, dass viele Zöliakie-Patient:innen zusätzlich eine EPI entwickeln – häufig bleibt diese jedoch unentdeckt. Das liegt vor allem daran, dass sich die Symptome stark ähneln. Ein weiterer Grund ist, dass eine exokrine Pankreasinsuffizienz immer noch selten oder zu spät diagnostiziert wird. 

Lesen Sie hier, warum eine späte Diagnose gefährlich werden kann: Risiken einer unerkannten EPI

Welche Symptome können auf eine EPI bei Zöliakie hindeuten?

  • Anhaltender, meist übelriechender Durchfall trotz glutenfreier Ernährung
  • Fettiger, glänzender oder schmieriger Stuhl (sogenannter Fettstuhl)
  • Völlegefühl, Bauchschmerzen oder Blähungen – oft kurz nach dem Essen
  • Unerklärlicher Gewichtsverlust trotz normaler oder gesteigerter Kalorienzufuhr
  • Mangel an fettlöslichen Vitaminen wie A, D, E und K

Diese Symptome können Betroffene stark belasten und wirken sich direkt auf die Lebensqualität aus. Da sie häufig auch bei Zöliakie auftreten, ist eine genaue Diagnostik entscheidend.

Eine ausführliche Übersicht aller Risiken und typischen Beschwerden einer EPI finden Sie hier übersichtlich erklärt: Beschwerden bei EPI 

Wie erfolgt die Diagnose und Behandlung einer EPI?

Der erste Schritt zur Klarheit ist die richtige Diagnose. Eine exokrine Pankreasinsuffizienz lässt sich meist unkompliziert durch eine Stuhlprobe nachweisen: Der sogenannte Pankreas-Elastase-1-Test gibt Auskunft über die Funktion der Bauchspeicheldrüse. Liegt der Wert unter 200 µg/g Stuhl, ist eine EPI wahrscheinlich.

Wichtig: Die Untersuchung sollte bei anhaltenden Symptomen auch bei einer diagnostizierten Zöliakie immer mitgedacht werden.

Mehr zur Diagnosemöglichkeit einer EPI lesen Sie hier.

Die Behandlung einer exokrinen Pankreasinsuffizienz ist recht einfach. Sie erfolgt in der Regel durch eine sogenannte Enzymsubstitutionstherapie – das heißt, die fehlenden Verdauungsenzyme werden zu jeder Mahlzeit eingenommen und damit wieder eine nahezu normale und gesunde Verdauung im Darm unterstützt. Besonders verträglich: NORTASE® – die einzige rein vegetarische Arzneimitteloption bei EPI. Die pflanzlichen Rizoenzyme helfen effektiv bei der Verdauung von Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten.

Vertrauen Sie Ihrem Gefühl – und holen Sie sich Unterstützung

Wenn Sie trotz glutenfreier Ernährung weiterhin unter Beschwerden leiden, sind Sie nicht allein. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen. Die Kombination aus Zöliakie und EPI ist häufiger, als viele denken – und lässt sich sehr gut behandeln. Mit einer gezielten Diagnose und der passenden Enzymtherapie, etwa mit NORTASE®, können Sie Ihre Beschwerden deutlich lindern und Ihre Lebensqualität zurückgewinnen.

Weitere vertiefende Infos rund um das Leben mit EPI, hilfreiche Alltagstipps und Erfahrungsberichte finden Sie im großen EPI-Kompass